Für die tägliche Arbeit ist es angenehm eine Desktopumgebung nutzen zu können. Unter unixoiden Systemen gibt es bekanntlich eine größere Auswahl von grafischen Oberflächen. Der Einsatzzweck und das Gesamtkonzept unterscheiden sich dabei so sehr es nur möglich ist. Es gibt sehr minimalistische Ansätze welche nur die Möglichkeit bereitstellen Fenster anzuzeigen (teilweise wir hier nicht einmal eine Überlappung der Fenster zugelassen) bis hin zu komplexen Desktopsystemen die von der Fensterverwaltung beginnend bis zur Dateiverwaltung, Mailprogramm, etc. alles bieten was der Nutzer so brauchen könnte (oder auch nicht).
Es folgt eine kurze Aufschlüsselung der getesteten Systeme.
Diese Systeme bieten kein umfangreiches Programmpaket sind dafür aber schnell und ressourcenschonend. Zum Großteil können diese Systeme komplett mit der Tastatur bedient werden was für geübte Nutzer ein enormer Geschwindigkeitsvorsprung sein kann.
Ratpoison ist ein tiling WindowManager. Das heißt, dass er keine übereinander liegenden Fenster verwalten kann. Der Bildschirm kann in Frames aufgeteilt werden. Jedem Frame können dann Fenster zugewiesen werden. Ratpoison ist komplett über die Tastatur bedienbar und wird hier als Favorit in dieser Sektion betrachtet.
EvilWM ist ebenfalls ein minimalistischer Ansatz. Wie Ratpoison auch erzeugt EvilWM keine Fensterdekoration. Es ist jedoch möglich Fenster auf dem Bildschirm zu verschieben und frei, auch übereinander, zu platzieren. EvilWM kann komplett über die Tastatur bedient werden kennt aber auch hilfreiche Mausbefehle (Verschieben von Fenstern, etc).
Auch Spectrwm ist ein tiling WindowManager. Er ist leicht konfigurierbar und ebenfalls komplett per Tastatur steuerbar. Standardmässig ist Spectrwm mit einer Statusleiste ausgestattet welche frei konfigurierbar ist und besitzt ein Menü zum schnellen starten von Programmen. Philosophie ist es den Bildschirm in zwei Bereiche aufzuteilen. Einen Arbeitsbereich (master) in welchem das Hauptfenster angezeigt wird und einem zweiten Bereich welchen sich die weiteren Fenster teilen. Zudem stehen mehrere virtuelle Desktops zur Verfügung welche sich schnell per Tastatur wechseln lassen.
Eine sehr einfach gehaltene Oberfläche bietet Windowmaker. Er ist noch weit vom Desktop entfernt und besticht daher durch seine Geschwindigkeit. Dennoch bietet WindowMaker viele Optionen die weit über das der Minimalen Systeme hinausgeht. So kennt er Fensterdekorationen, Menüs, Miniprogramme, Themes, etc.
Bei Fluxbox handelt es sich um einen übersichtlichen Windowmanager ohne Geschnörkel aber mit hoher Anpassbarkeit. So ist es möglich das komplette Verhalten über eine Hand voll übersichtlicher Textdateien zu steuern. Somit ist es möglich Fluxbox fast ausschließlich mit der Tastatur zu bedienen, wenn das gewünscht ist. Im Vergleich zu den minimalistischen Windowmanagern verfügen die Fenster in Fluxbox über eine Fensterdekoration und sind ähnlich Bedienbar wie in den großen Desktopumgebungen.
Die Einordnung von XFCE fällt langsam schwer. Er entstammt einer Oberfläche die sicherlich auf einer Ebene mit dem WindowMaker stand ist heute jedoch schon beinahe als Desktop anzusehen. XFCE bietet viele zugehörige Programme und ist gut konfigurierbar. Er enthält einen Dateimanager, Editor, Panels und viele weitere kleine Programme. Als Basis verwendet XFCE GTK+.
Enlightenment ist eine schlanke grafische Oberfläche mit dem Augenmerk auf Anpassbarkeit und optischem Anspruch.
Desktops sind umfangreiche Grafische Oberflächen die für nahezu jede Aufgabe ein Werkzeug zur Verfügung stellen. Es gibt an und für sich zwei große Desktopsysteme unter unixoiden Systemen.
Gnome besitzt eine einfach gehaltene Oberfläche die auf GTK+ basiert. Die Programme von Gnome versuchen oft modular und einfach aufgebaut zu sein. Somit bieten sie nicht selten weniger Optionen und Einstellmöglichkeiten als ähnliche KDE-Programme sind somit aber übersichtlicher.
Im Gegensatz zu Gnome verwendet KDE zur Gestaltung der Oberfläche nicht GTK+ sondern QT der Firma Trolltech. KDE ist im Vergleich zu Gnome näher am Look & Feel von MS Windows jedoch auch deutlich unübersichtlicher als Gnome. Eine Vielzahl der Programme wirken sehr reif und mächtig. Leider leidet KDE an einer gewissen „Überfettung“ und wirkt oft sehr überladen. Die aktuellen Versionen von KDE bieten viel Eyecandy.
Nachdem ein bevorzugtes System ausgewählt wurde werden in den folgenden Verweisen die Installationen der Systeme beschrieben. Hierbei ist nicht zu vermeiden, dass es zu Überschneidungen kommen kann.